Geschichte

Der Tennisclub Keltern kann mittlerweile auf eine über 40jährige Vereinsgeschichte zurückblicken!

Die Gründungsmitglieder fanden sich im Jahre 1973 zusammen, um eine Clubgemeinschaft mit eigener Philosophie ins Leben zu rufen. Nicht nur der Sport, sondern auch soziale Komponenten sollten in den Leitlinien eines ganz anderen Vereins verankert sein. 

Gründung

Alles begann beim wöchentlichen Konditionstraining zweier Handball-Bundesliga-Schiedsrichter, Helmut Braun und Robert Gültling. Eines Tages fragte Bernd Bauschlicher seinen Freund Helmut Braun, ob er nicht auch mitmachen könnte. Wenig später kam dann auch noch Urban Hörsch dazu. Der wiederum brachte nach kurzer Zeit Werner Drollinger mit. Und auch Wolfgang Farr war am Ende mit von der Partie. Immer wieder, meist beim abschließenden Duschen und Vespern, kam das Gespräch auf den gerade populär werdenden Tennissport. Sollte man einen Club gründen oder sich vielleicht einem bestehenden Tennisclub anschließen? In Frage käme der TC Dietlingen, wo Urban Hörsch bereits Mitglied war. Robert Gültling war zunächst skeptisch. Er hatte in Grötzingen beim TSV Schiffbruch erlitten. Zwei Plätze waren im Unterbau schon fertig, als er mit 61:60 Stimmen von den Turnern und Handballanhängern überstimmt wurde. Es wäre erst der 4. Tennisclub im Raum Karlsruhe gewesen. 

Bald kam jedoch eine erste vorsichtige Anfrage durch Bernd Bauschlicher beim Bürgermeister der Gemeinde Keltern. Dieser verwies jedoch darauf, dass es in Keltern schon 52 Vereine gäbe und wir uns doch bitte den Tennisspielern in Dietlingen anschließen sollten. Der Vorstand des TC Dietlingen konnte uns jedoch nicht aufnehmen, da das Mitgliederlimit erreicht und eine Warteliste vorhanden war. Eigentlich wollten wir aber auch gar nicht aufgenommen werden, und so kam die Ablehnung gerade recht. Zwischenzeitlich waren 2 Jahre vergangen und man beschloss einen Ausflug nach Irland zu unternehmen. Danach waren die „Trimm-Dich-Freunde“ fest entschlossen, einen eigenen Club zu gründen. Ein erstes Vorführen noch im Sommer 1973 ergab, dass eine große Anzahl von Interessenten vorhanden war. Im Oktober 1973 wurden die Interessenten zusammengerufen, und am 15.11.1973 kam es im Nebenzimmer des Gasthauses „Zum Ochsen“ in Keltern-Ellmendingen zur Gründung des TCK. Spontan traten 15 Interessenten dem Verein bei. Darunter alle diejenigen, die sich bereits an der „Freizeit-Trimm-Dich-Bewegung“ beteiligt hatten, und zwar Bernd Bauschlicher, Urban Hörsch, Robert Gültling, Werner Drollinger und Wolfgang Farr. Noch am selben Abend wurde die Club-Satzung entworfen und genehmigt sowie der Vorstand bestellt. 

Bereits bei der Gründungsversammlung wurde deutlich gemacht (und auch in die Satzung aufgenommen), dass sich der TCK von einem üblichen Sportverein insofern unterscheiden sollte, als er nicht nur sportlichen Zwecken, sondern vor allem auch dem gesellschaftlichen und kameradschaftlichen Beisammensein dienen sollte. Durch Ausflüge und Veranstaltungen der verschiedensten Art sollte das Clubleben in jeglicher Hinsicht gefördert werden. Dieses Ziel wurde von Anfang an verfolgt und auch erreicht. Nach der Gründung war nun das Wichtigste die Wahl des Standorts der Tennisplätze. In enger Zusammenarbeit mit Gemeinderat und Bürgermeister der Gemeinde Keltern wurde zunächst ein Platz in Ellmendingen besichtigt. Der Gedanke wurde danach aber wieder verworfen, da keine über zwei Tennisplätze hinausgehende Ausbaumöglichkeit gegeben war. Auf Vorschlag des Bürgermeisters wurde ein Gelände, mit ausgeprägtem Eichenbestand, oberhalb der Anlage des Turnvereins Niebelsbach, besichtigt, mit dem Ziel, eine Kooperation im Gebäudebereich mit dem TVN herbeizuführen und somit einerseits Kosten zu sparen und andererseits kein Gelände unnötig zu verbauen.

Nach längeren Verhandlungen mit den Forstbehörden erhielt der TCK im Frühjahr 1974 die Genehmigung für den Bau von 2 Tennisplätzen am genannten Standort. Zur Diskussion stand danach die Beschaffenheit der Oberfläche der Plätze. Nach längerer Diskussion entschloss man sich zum Bau von zwei, zwar teureren Hartplätzen, die jedoch nach damaligen Erkenntnissen in der Wartung und Unterhaltung günstiger waren. Mit dem Bau der Plätze kamen die Interessenten, so dass bereits vor Fertigstellung der ersten beiden Plätze im Sommer 1974 seitens des Vorstands ein Aufnahmestopp ausgesprochen werden musste. 

Ebenfalls eine Gründungsidee bestand darin, nur so viele Mitglieder aufzunehmen, dass jederzeit gewährleistet war, ohne Reglement auf den vorhandenen Plätzen zu spielen. Auch diese Idee wurde bis zum heutigen Tag aufrechterhalten, und der TCK ist einer der wenigen Clubs, der ohne Uhren oder Stechkarten auf seinen Plätzen auskommt. Dadurch entstand zunächst ein Finanzproblem, das jedoch leicht durch die Einsicht der Mitglieder in der Form gelöst werden konnte, als alle Mitglieder sich bereit erklärten, dem Club ein zinsloses Darlehen über 4 Jahre in Höhe von 1000,- DM für ein Einzelmitglied und 1200,- DM für die Familie zur Verfügung zu stellen. Das Darlehen wurde ab dem 4. Jahr in Raten von 100,- DM jährlich zurückbezahlt. Dennoch war zur Restfinanzierung ein Bankkredit notwendig. Letztlich konnten die Plätze jedoch rechtzeitig zur Hauptsaison 1974 fertiggestellt werden, was nicht zuletzt auf den tatkräftigen und unermüdlichen Einsatz sämtlicher Mitglieder in diesem Jahr zurückzuführen war. Der TCK war gegründet, hatte die ersten beiden Plätze und brachte bereits die ersten Freundschaftsspiele, zwar ohne sportlichen Erfolg, aber mit viel Spaß hinter sich. 

Von den Kindesbeinen in die Jungsenioren-Klasse

Im März 1975 wurde in den Gemeindenachrichten berichtet: „Der Spielbetrieb im vergangenen Jahr war im Wesentlichen noch auf das Erlernen des Tennisspiels abgestimmt. An die Ausführung von Meisterschaftsspielen konnte noch nicht gedacht werden“. Parallel wurden – zur Vertiefung der theoretischen Kenntnisse – am 02. April 1975 in der Aula der Dietlinger Schule zwei Lehrfilme über den Tennissport gezeigt – heute würden wir uns vermutlich eine Tennis App aufs Smartphone laden. Zur Erhaltung der über den Sommer erworbenen Fitness wurden in den ersten Jahren nach Vereinsgründung über den Winter Gymnastikstunden für die interessierten Mitglieder angeboten, welche guten Zuspruch fanden. Nach Erstellung der ersten beiden Tennisplätze ging der TC Keltern 1975 erstmals mit der Meldung einer Herrenmannschaft in der Verbandsspielrunde an den Start. Erste Erfolge konnten verbucht werden und es ging sportlich kontinuierlich voran.

Auch wenn Berichte - wie der vom 01.05.1977 - über das Verbandsspiel der Herrenmannschaft gegen den TC Waghäusel noch einiges an Optimierungsmöglichkeiten aufzeigte: „Der Gegner vom TC Waghäusel verfügt über eine spielstarke Mannschaft. Dennoch muss kritisch bemerkt werden, dass einige Spieler des TC Keltern bei etwas tatkräftigerem Einsatz durchaus in der Lage gewesen wären ihre Spiele zu gewinnen“. Falls sich heute Anwesende dadurch angesprochen fühlen – das Spielergebnis ist inzwischen verjährt... Die 1976 durchgeführte Erweiterung der Tennisanlage um 2 weitere Plätze und der Bau der Flutlichtanlage sowie die Erstellung des Vereinsblockhauses brachten nochmals einen deutlichen Anstieg sowohl der sportlichen Aktivitäten als auch der gesellschaftlichen Events. Waren es zu Beginn der Vereinshistorie mit den Tennisfreunden Ellmendingen noch ein weiterer Tennisclub in der unmittelbaren Umgebung, so konzentriert sich das Geschehen rund um den Tennissport inzwischen in Keltern auf unseren Jubiläumsverein und den Tennisclub Dietlingen. Eine kurze Anekdote dazu: Bei der Jahreshauptversammlung des TC Keltern in 1985 liest sich folgendes: Verlesen des Kassenberichtes: „Bei diesem Punkt der Tagesordnung erhoben sich zum Erstaunen der Versammlung zwei Personen und verließen den Saal. Es stellte sich heraus, dass sie zu der gleichfalls im Gasthaus Löwen tagenden Generalversammlung der Tennisfreunde Keltern wollten und erst beim Kassenbericht bemerkt hatten, dass sie in der falschen Jahreshauptversammlung saßen ...“ Glücklicherweise konnten und können die Kassenberichte des TCK immer solide Zahlen aufweisen, so dass so manches Großinvest in den vergangenen Jahren getätigt werden konnte. Besonders unser „Tennishäusle“, wie es liebevoll von den Vereinsmitgliedern genannt wird – von der Fa. Schwemmle aus Niebelsbach auf sicheres Fundament gebaut und der Fa. Zumkeller aus Todtmoos stabil erstellt, erfreut sich glücklicherweise seit vielen Jahren einer großen Beliebtheit und darf hoffentlich noch lange Zeit so manche Partynacht gut überstehen. Hier ist auch Wolfgang Farr zu nennen, der seit der Vereinsgründung sowohl in der Verwaltung aktiv war als auch als Mr. Technik sämtliche Tätigkeiten „rund ums Häusle“ koordiniert und teilweise selbst durchgeführt hat. Mit einer Küche ausgestattet, welche zumindest eines kleinen Hotels würdig ist, wurden und werden beim TC Keltern Mitglieder und Gäste in einer fantastischen Tradition bekocht und bewirtet – beim TC Keltern wurde und wird nie nur auf kleiner Flamme gekocht! Legendär und einer Erwähnung wert die von Charly Voss initiierten Schlachtfeste als Belohnung nach anstrengenden Arbeitseinsätzen oder Urban Hörsch als Maitre de Cuisine unserer legendären Sommerfeste. 

Das Sommerfest des TC Keltern - ein Event, welches weit über die Grenzen von Keltern hinaus bekannt ist und immer in Kombination mit einem hochrangig besetzten Doppelturnier stattfindet. Für das Jubiläumsjahr 2013 konnten wir mit einem besonderen Highlight aufwarten, führten wir doch ab 17. bis 21. Juli ein überregional ausgeschriebenes LK Jugendturnier durch, welches nahtlos in das sicherlich wieder hervorragend besetzte Doppelturnier mit Sommerfest überging – ein Termin, welchen sie sich unbedingt vormerken sollten. Gerade bei solchen Veranstaltungen zeigt sich natürlich auch die herzliche Verbundenheit mit vielen Tennisvereinen der Nachbarschaft, von der ich heute stellvertretend die langjährige Freundschaft mit dem TC Dietlingen nennen darf – legendäre Derbyspieltage finden ebenso wie überragende Partyevents ihren Platz in den beiden Vereinshistorien. Im Juniorenbereich bestehen darüber hinaus seit vielen Jahren mehrere erfolgreiche und gut harmonierende Spielgemeinschaften mit unserem Nachbarverein aus Dietlingen – Konkurrenz und Kooperation wird hier aufs Beste sportlich gelebt. Gemeinschaft, diesen Begriff dürfen wir sicherlich auch für unsere Vereinsphilosophie in Anspruch nehmen. Gemeinschaftlich wurde eine wunderschöne Tennisanlage geschaffen und gemeinsam dürfen wir Freude am Sport und dem Miteinander außerhalb des Tennisplatzes haben. 

Schön, dass es seit der Vereinsgründung Mitglieder gab und gibt, die sich gemeinsam in der Verwaltung des TCK engagieren, viele davon seit Jahren oder bereits Jahrzehnten. Dadurch dürfen wir nicht nur ein lebendiger Club mit einer breiten Altersstruktur sein, sondern haben es ebenso in der Vereinsführung geschafft, immer ein ausgewogenes Verhältnis zwischen „jungen Wilden“ und „alten Hasen“ zu finden, um die Belange aller Vereinsmitglieder abzubilden. Ungefähr 300 Vorstandssitzungen wurden abgehalten in den vergangenen 40 Jahren, auch öfters mal unter den Beteiligten kontrovers diskutiert oder wie im Vorstandsprotokoll vom November 1990 aufgeführt ist: „Zwei Teilnehmer der heutigen Vorstandssitzung fehlten unter Angabe einer fadenscheinigen Begründung... “ Frauenbeauftragte und Lustwarte – letztes eine Institution, welche es nach unserem Wissen nur beim TCK gibt. Aber keine Angst, es wird nicht schlüpfrig – die Funktion des Lustwartes beim TCK beinhaltet die Organisation und Durchführung aller außersportlichen Events, ein Posten, welcher sich aus unserer Führungsriege nicht mehr wegdenken lässt. Legendäre Weihnachtsfeiern mit fernsehreifen Bühnenauftritten der Vereinsmitglieder, Vorstandsausflüge nahezu in alle Winkel Europas, Vereinsausflüge – oft mehrtägig in den Kaiserstuhl, ins Rheingau, die Schweiz, ins Elsass, die Pfalz, nach Tunesien, nach Prag, Skiausfahrten, in den früheren Jahren mehrere Treffen mit unserem italienischen „Partnerverein“ in Vicenza/Italien – all diese Dinge fallen in das Ressort des TCK Lustwartes. Peter Pfisterer, Eckhard Hiemann, viele Jahre lang Günther Busse haben dieses wichtige Amt beim TCK innegehabt und mit hervorragenden Veranstaltungen geprägt. In den letzten Jahren kamen natürlich hier noch Veranstaltungen wie das jährliche Oktoberfest – veranstaltet zum Saisonabschluss von den Damen- und Herrenmannschaften hinzu und vor allem natürlich bei Fußball Großereignissen wie EM oder WM unser vereinseigenes „Sportstudio“, in welchem sich hoffentlich in 2014 ein Weltmeistertitel für Deutschland bejubeln lässt. Inzwischen sind wir bei der Besetzung der Vergnügungswartin auch im weiblichen Mitgliederbereich anbelangt, kein Wunder bei einem inzwischen vierzig prozentigen Anteil von Frauen bei den Vereinsmitgliedern. Gerade im Bereich der Nachwuchsspielerinnen haben wir mit einer Gruppe von aktuell rd. 10 Förderdamen ein hervorragendes Potential im Damenbereich für die nächsten Jahre. Dies gilt es auszubauen und für die sportliche Vereinszukunft optimal zu nutzen. Waren es in den Anfangsjahren zunächst doch eher ein zögerlicher Beginn im Damenbereich, so hat sich dieses in den letzten 25 Jahren hervorragend entwickelt. Besonders hervorzuheben ist die über lange Jahre hinweg bewährte Kooperation mit dem Turnverein Niebelsbach, welcher dem TCK für ein entsprechendes Entgelt über viele Jahre seine gesamten sanitären Einrichtungen, Dusche, Umkleideräume ständig zur Verfügung gestellt hat. Darüber hinaus konnten die Mitglieder des TCK die Kantine des Turnvereins benutzen. Außerdem stand die Turnhalle für größere Veranstaltungen zur Verfügung. Ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche Kooperation zwischen zwei Sportvereinen.